Du hast sicher schon mitbekommen, dass Meta – das Unternehmen hinter Facebook, Instagram und WhatsApp – Ende 2024 das Faktencheck-Programm in den USA eingestellt hat. Stattdessen wird das Unternehmen auf ein neues System namens „Community Notes“ setzen, bei dem die Nutzer selbst potenziell irreführende Inhalte kennzeichnen sollen. Doch was bedeutet diese Entscheidung für dich und deine Social Media Präsenz? Solltest du deine Social Media Strategie jetzt überdenken?
Was genau hat Meta entschieden?
Meta hat beschlossen, das Faktencheck-Programm in den USA zu beenden und sich stattdessen an einem neuen System zu orientieren, das ähnlich wie das von Elon Musks Plattform X (ehemals Twitter) funktioniert. Das „Community Notes“-System ermöglicht es den Nutzern, potenziell irreführende Inhalte zu markieren und zusätzliche Informationen bereitzustellen.
Diese Veränderung wurde von Mark Zuckerberg – Gründer und Vorstandsvorsitzender von Meta Platforms sowie Gründer von Facebook – in einem Video auf Facebook erläutert. Er erklärte, dass nach Jahren kontroverser Debatten über Online-Inhalte und deren Regulierung neue Schwerpunkte gesetzt werden müssten. Die jüngsten US-Präsidentschaftswahlen hätten dabei einen „kulturellen Wendepunkt“ markiert. „Wir werden zu unseren Wurzeln zurückkehren, Fehler reduzieren, unsere Regelwerke vereinfachen und die freie Meinungsäußerung auf unseren Plattformen wiederherstellen“, so Zuckerberg.
Zuckerberg kritisierte, dass die Faktenprüfer seiner Meinung nach zu politisch voreingenommen gewesen seien und „mehr Vertrauen zerstört als geschaffen“ hätten, insbesondere in den USA. Meta werde deshalb die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern beenden und sich auf ein System verlassen, bei dem die Nutzer selbst die Verantwortung übernehmen. Wie bei X soll nun das „Community Notes“-System genutzt werden, bei dem die Community dazu beiträgt, Inhalte zu bewerten und zu kommentieren.
Was bedeuten die Änderungen für den europäischen Raum?
Laut Meta gibt es derzeit „keine unmittelbaren Pläne“, die unabhängigen Faktenprüfer in der EU und dem Vereinigten Königreich abzuschaffen. Die Änderungen gelten also vorerst nur für die Vereinigten Staaten.
Im vergangenen Jahr wurde in der EU der Digital Services Act (DSA) verabschiedet, der Big-Tech-Konzerne wie Meta dazu verpflichtet, Maßnahmen gegen Falschinformationen zu ergreifen. Der DSA fordert jedoch keine spezifischen Maßnahmen, sondern regelt, dass Bußgelder verhängt werden können, wenn Unternehmen ihre Pflichten zur Bekämpfung von Desinformation nicht erfüllen. Das bedeutet, dass Meta auch in der EU weiterhin verpflichtet bleibt, Desinformation zu bekämpfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Ein Sprecher der EU-Kommission hat Meta außerdem davor gewarnt, das Faktencheck-Programm auch in der EU zu beenden. Sollte Meta in Europa nicht mehr mit unabhängigen Faktenprüfern zusammenarbeiten, müsse das Unternehmen eine Risikoanalyse durchführen und einen entsprechenden Bericht an die Kommission vorlegen. Bei Verstößen gegen den DSA können Geldstrafen verhängt werden, die bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes betragen könnten.
Die strengen Regeln in der EU dienen den Nutzern und stellen sicher, dass Verbraucher weiterhin Vertrauen in diese großen Plattformen haben können. In Deutschland sind aktuell drei Redaktionen Teil des Faktencheck-Programms des Meta-Konzerns – neben den Nachrichtenagenturen dpa und AFP auch das Rechercheportal Correctiv.
Warum sind Faktenchecks wichtig?
Faktenchecks spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Desinformation und Falschmeldungen, die in sozialen Netzwerken weit verbreitet sind. Sie helfen, Fehlinformationen zu entlarven und gewährleisten, dass Nutzer die Wahrheit von falschen Behauptungen unterscheiden können. Die Arbeit von Faktencheck-Redaktionen hat nachweislich dazu beigetragen, Desinformation effektiv zu bekämpfen. So haben Faktencheck-Organisationen beispielsweise wiederholt nachgewiesen, wie Falschbehauptungen über Migration, Klimawandel oder Wahlen verbreitet wurden, und konnten diesen etwas entgegensetzen.
Faktencheck-Organisationen handeln nach transparenten Kriterien und sind an hohe redaktionelle Standards gebunden, die Überparteilichkeit und Unvoreingenommenheit garantieren. Sie tragen damit entscheidend dazu bei, den Informationsfluss in sozialen Netzwerken auf einem hohen Niveau zu halten, sodass Nutzer fundierte und verlässliche Informationen erhalten.
Ist Meta noch ein sicherer Kanal für deine Social Media Präsenz?
Trotz der Veränderungen in den USA gibt es aktuell keinen Grund zur Sorge: Facebook und Instagram bleiben in der EU weiterhin verlässliche Kanäle für deine organische Präsenz, Werbung und Markenkommunikation. Die Änderungen bei Meta betreffen zunächst nur den US-amerikanischen Markt und haben in der EU keine unmittelbaren Auswirkungen.
Die EU-Vorgaben stellen sicher, dass veröffentlichte Inhalte weiterhin verantwortungsvoll moderiert werden. So bleibt das Image deiner Marke geschützt, und du kannst sicher sein, dass deine Social Media Präsenz weiterhin professionell und vertrauenswürdig wirkt.
Meta bleibt ein wichtiger Kanal – aber die Spielregeln ändern sich
Die Entscheidung von Meta, das Faktencheck-Programm einzustellen, betrifft vor allem die USA und hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf deine Social Media Präsenz in der EU. Du kannst weiterhin auf Facebook und Instagram setzen, um deine Marke zu präsentieren und Werbung zu schalten.
Dennoch ist es wichtig, die Entwicklungen bei Meta weiterhin im Auge zu behalten. Keine Sorge, das übernehmen wir natürlich für dich! Wir halten dich über alle relevanten Änderungen auf dem Laufenden und sorgen dafür, dass deine Social Media Strategie immer auf dem neuesten Stand bleibt.
Du brauchst Unterstützung oder Beratung für deine Social Media Präsenz? Das Team von Alpenblickdrei steht dir als zuverlässiger Partner zur Seite. Kontaktiere uns gerne – wir helfen dir, deine Social Media Strategie erfolgreich und den aktuellen Entwicklungen entsprechend zu gestalten.